Waldhaus - Eine stille Ecke im Wald

Mephisto hob wieder eine Augenbraue und sah sie an. Er merkte das etwas in ihr sich in Gang setzte. Dennoch blieb er ruhig.

"Bist du sicher das alles in Ordnung ist?"

Selana nickte stockend jedoch blieb ihr Blick noch immer auf dem Blut.
Sie hatte den Mund etwas geöffnet und ihre Eckzähne wurden immer spitzer.

"Geh... weg..."
Murmelte sie.

Mephisto starrte sie für einen Moment einfach an.

Ihr Vampirblut...

Er dachte kurz nach. Auch wenn er ins Nebenzimmer gehen würde, wäre er nicht von ihr sicher wenn sie in einen Blutrausch verfallen würde, deshalb wäre es egal. Er kann das Gebäude nicht verlassen...

"..verzeih mir.", murmelte er etwas.
Dann zog er sie etwas zu sich und schlug mit seiner Kante der Hand in ihren Nacken um sie so vorerst auszuschalten.

Selana kippte bewusstlos nach vorne. Ihre Zähne wuchsen wieder zurück.

Der Panther war aufgesprungen und schaute Mephisto finster an. Er knurrte wieder dumpf.

Mephisto hatte sie aufgefangen als sie umkippte und sah dann zu dem Panter der ihn anknurrte.
"Ich werde ihr schon nichts tun, wenn das der Grund ist, warum du mich so anknurrst."

Er stand dann mit ihr in den Armen auf und legte sie auf das Bett. Dann sah er zu ihrem Kopf und überlegte was er tun könnte. Er zog dann ein Tuch aus seiner einen Manteltasche und band es um ihren Kopf, dort wo die Verletzung war. Dann setzte er sich auf einen Stuhl und sah sie an.

"Jetzt sind wir wohl quitt.", flüsterte er etwas und schmunzelte am Ende.

Der Panther schüttelte sich und setzte sich neben den Stuhl, auf dem Mephisto saß.
Er schnurrte etwas und ließ sich auf den Boden fallen, ein dumpfes Knallen war kurz zu hören, dann
legte der Panther seinen Kopf auf die Füße von Mephisto.

Selana schrack auf und saß senkrecht im Bett. Sie fühlte an ihren Kiefer, jedoch waren die Zähne bereits wieder normal. Sie schaute dann zu Mephisto.
"Tut.. mir.. leid."

Mephisto sah zu dem Panter auf seinen Füßen und legte vorsichtig eine Hand auf dessen Kopf um ihn vorsichtig zu streicheln. Dann sah er zu dem Mädchen.

"Ist schon gut. Du kannst nichts für das was du bist. Außerdem hätte es mich auch wenig gestört, wenn du mich gebissen hättest. Mein Blut hätte dir sowieso nicht geschmeckt."

Dann sah er wieder zu dem Panter an seinen Füßen und streichelte ihn weiter.

"Wir haben uns noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Mephisto."

Selana sah noch etwas fertig aus, zwang sich dann aber ein Lächeln auf.
"Mein Name ist Selana und der Panther heißt Pan."
Der Panther reckelte sich etwas und schnurrte vor sich hin.

Mephisto nickte etwas und sah zu Selana auf.
Er lächelte selbst kurz und streichelte den Panter weiter um ihn ruhig zu stellen.
"Ich möchte mich für meinen Wutausbruch von vorhin entschuldigen. Ich hatte nicht vor so unfreundlich zu werden."

Selana zog die Beine an den Körper und schaute zu Mephisto.
"Ach was... Ich glaube, ich wäre auch wütend geworden, wenn ich einfach irgendwo hingebracht
worden wäre."
Sie seufzte.
"Es war nur erschreckend."

Mephisto senkte den Blick kurz etwas.
"Ich bin diese Reaktion schon gewohnt."

Dann verschränkte er die Arme vor der Brust und flatterte etwas mit den Flügeln um sie etwas zu lockern und dann wieder einzuklappen.

"Manchmal gehen meine Emotionen mit mir durch.... Leider.. aber ich habe es wirklich nicht so gemeint."

Dann lächelte er wieder etwas.

Das Mädchen setzte sich nun auf die Bettkante und lachte.
"Ach ich bin schlimmeres gewohnt. Ich wohne mit einem Panther zusammen."

Pan schaute auf und mauzte kurz, legte dann aber den Kopf wieder ab.

Er schmunzelte kurz etwas.
Mephisto's Lächeln verschwand dann aber wieder. Dann lehnte er sich etwas in dem Stuhl zurück und schloss die Augen.

"Warum lebst du überhaupt in der Welt der Menschen? Ist es dein Vampirblut das dich dazu verleitet? Oder hast du einen anderen Grund?", fragt er interessiert.

"Nein... Mein Vampirblut ist es nicht. Ich war nur das dauerhafte Kämpfen satt."
Sie schaute auf ihre Hand und ließ eine kleine Lichtkugel erscheinen.
"Ich musste so viele Monster schon sterben sehen und viele durch meine Hand.
Ich bin vor den Kämpfen geflohen."
Sie seufzte.

Er brummte kurz nachdenklich.

"Ja. Man kann vor manchen kämpfen flüchten, aber sie können jemanden auch einhollen.", sagte er mit seiner unheilvollen Stimme. Dann senkte er den Blick etwas.

"Ich zum Beispiel werde nicht vor den Kämpfen fliehen. Ich begrüße sie sogar. Denn jedesmal wenn ich einen Dämon töte weiß ich, dass ich viele Wesen vor großem Leid bewahrt habe."

"Wer entscheidet denn wer gut und wer böse ist?
Und darf man ein Leben opfern um viele zu retten?
Wer hat uns erlaubt über andere unser Urteil zu fällen?"
Selana schaute an die Wand und wirkte angespannt, sie beschäftigte sich schon
lange mit diesen Fragen, sie gingen ihr nie aus dem Kopf.

"Ah. Eine gute Frage auf die es leider keine genaue Antwort gibt."

Er sah abwesend auf den Boden.
"Ich denke wir selbst entscheiden darüber was gut und was böse ist. Was richtig und falsch ist... jeder hat andere Ansichten und Prioritäten. Was gut scheint kann auch so verdorben sein wie eine Seuche. Und was dunkel und furchteregend scheint..."

Mephisto stand von dem Stuhl auf.
"Kann das Herz ein es Ritters in seinem inneren tragen. Ich werde dich nicht für deine Entscheidung richten. Den du tust das was dein Herz dir sagt. Oder etwa nicht, Selana?"

"Herz...nein, ich tue das was mir meine Angst und mein Verstand sagen."
Sie lachte etwas und ballte dann ihre Hände.
"Mein Herz würde mir sagen, alles schlechte auszulöschen. Doch
Soviele Leben auszulöschen macht mir Angst."
Sie lächelte finster und traurig.
"Dumm, nicht wahr?"

Mephisto hielt kurz inne. Dann schmunzelte er etwas und schüttelte den Kopf.
"Wie ich schon sagte. Jeder trifft seine eigenen Entscheidungen... und ich werde deine Respektieren, so wie du hoffentlich meine respektieren kannst."

Er bewegte seinen Kopf zur Seite und sah aus dem Fenster.
Seine roten Augen starrten hinaus und wirkten wie als sei er mit den Gedanken in weiter ferne. Seine eine Hand fuhr zu einem Kreuz das an seinem Hals baumelt.

Das Kreuz ist aus schwarzem Stein und an einer Kette befestigt.

Er mochte die Welt der Menscheb eigendlich sehr. Schließlich war er einmal teil von ihr. Und es tat ihm weh, nichtmehr durch sie wandern zu können. Das Dämonenblut erlaubt ihm nur Nachts das schweifen über die Dächer und das lauern im Schatten.

Selana beobachtete ihren Gast und schien nach Worten zu suchen.
Dann sagte sie.
"Es wird bald dunkel. Vielleicht möchtest du dann etwas raus gehen. Nachts sind hier keine Menschen unterwegs."

Als Selana das schweigen brach sah Mephisto zu ihr und nickte langsam.
"Ich werde das auch tun. Ich kann nicht die ganze Zeit an einem Ort bleiben. Das konnte ich noch nie.", brummte er etwas.

Dann stand er auf und sah noch einmal zu dem Mädchen.
"Bleib lieber erst einmal sitzen, wenn dir noch unwohl ist. Ich werde das Haus verlassen, sobald es dunkel ist. Ich will keine Probleme verursachen...."

"Achwas es ist immer angenehm leute um sich zu haben."
Gab sie zu und stand auf. Sie streckte sich und kramte etwas auss einer Schublade heraus.
Sie gab ihm ein Hemd und lächelte.
"Hier, mit einem zerfetzten Hemd kann ich dich nicht herum laufen
Lassen."

Nun war Mephisto verwirrt, das sie einem Fremden solche Gastfreundschaft zeigte. Als sie ihm das Hemd reichte, stutzte er kurz und sah an sich runter. Erst jetzt bemerkte er, dass das Hemd unter seinem offenem Mantel durch die Klauen ziemlich zugerichtet wurde. Er räusperte sich kurz.
"Danke... aber ich glaube wen du mir das Hemd gibst, werde ich es dir nichtmehr unversehrt wieder geben können."

Sein Blick ging zu seinen zwei eingeklappten Flügeln. Er unterdrückte ein seufzen.

Er hielt es in der Hand und ging dann zu der Türe in Richtung eines Nebenzimmers.

"Gib mir ein paar Minuten.."
Dann verschwand er hinter der Türe.

Sehe ich aus als würde ich Männerhemden brauchen.
Selana kicherte und stellte sich an das Fenster. Sie blickte hinaus und ein schwarzes Schimmern
war auf ihrer haut zu erkennen.

Im Nebenraum angekommen und nach dem er die die Türe geschlossen hatte, zog er seinen schwarzen Mantel aus und legte diesen über einen Sessel. Dann begutachtete er sein Hemd, welches an vielen Stellen auch Blutflecken aufweiste, die unter dem Leder seines Mantels verdeckt waren.
Er seufzte kurz und zog aus dem Halter an seinem Gürtel ein Schwert aus der Scheite. Die Klinge glänzte etwas durch das Licht das durch das Fenster in den Raum trat. Die Klinge war durch das Blut verfärbt, dass vor kurzem darauf kam. Er schnitt sich mit dem Schwert sein Hemd auf und ließ die Überreste zu Boden fallen. Dann Schnitt er in das Hemd das er bekam Zwei Schlitze an den passenden Stellen und klappte die Flügel so gut es ging ein. Dann zog er sich das Hemd über und ließ seine Flügel durch die beiden Schlitze gleiten und breitete die Flügel dann komplett aus.

Dann zog er noch den Mantel über und ließ seine Flügel wieder hindurch schlüpfen und klappte sie dann wieder komplett ein. Dann zupfte er noch etwas an seiner Kleidung, um den Rest zu richten und ging dann wieder zu dem Zimmer, in dem Selana sich befand.

Das Schwert hat er wieder im Halter verschwinden lassen und das Rest-Hemd ließ er in seiner Manteltasche verschwinden. Er strich sich dann die Haare noch etwas zurecht und setzte sich wieder auf den Stuhl in der Ecke.

"Vielen Dank. Das ist schon um einiges besser."
Mephisto zwang sich ein kurzes lächeln auf, was aber schnell wieder wich.

"Selana.. ich habe eine Frage an dich, denn bis jetzt hatte ich nie die Chance mit jemandem zu reden der genau wie ich.. besonders ist."

Er überlegte kurz wie er anfangen sollte.
"Wurdest du schon einmal.. als Monster bezeichnet?"